Neue und bewährte Lösungen für die Metro Sydney

Die Metro Sydney ist das größte öffentliche Verkehrsprojekt Australiens. Das Netz, das bis 2030 den Verkehr in der Hafenstadt umgestalten soll, umfasst vier U-Bahn-Linien, 46 Stationen und 113 km neue U-Bahn-Schienen. Robuste Systeme für Tunnelbohrmaschinen, Informationsmanagement und Tübbingausbausysteme sind entscheidend für den Erfolg dieses riesigen Projekts.

Die U-Bahn von Sydney wird den Verkehr in Australiens größter Stadt verändern, indem sie einen schnellen und zuverlässigen U-Bahn-Service bietet, der die verschiedenen Stadtteile miteinander verbindet. Die Bahnhöfe werden vollständig barrierefrei sein, und die Züge sollen alle zwei Minuten verkehren – ein in Sydney bisher unerreichtes Serviceniveau. Die Metro soll rund 40.000 Fahrgäste pro Stunde befördern, was mit den besten Metrosystemen der Welt vergleichbar ist. Die erste Phase, „Sydney Metro Northwest“, wurde im Mai 2019 eröffnet und ist 15 Kilometer lang mit acht Haltestellen. Die zweite Phase, Sydney Metro City & Southwest“, umfasst 15,5 Kilometer Zwillingstunnel. Bis 2024 wird Sydney über 31 U-Bahn-Stationen und ein 66 Kilometer langes unabhängiges U-Bahnsystem verfügen – eine Revolution im Stadtverkehr.

Tunnelbau für die Zukunft

Das mit dem Bau des Tunnels beauftragte Konsortium John Holland CPB Ghella Joint Venture (JHCPBG) setzte fünf Tunnelbohrmaschinen (TBM) von Herrenknecht ein, um in den ersten beiden Phasen 31 Kilometer Tunnel aufzufahren. Vier Doppelschild-TBM bohrten die Abschnitte nördlich und südlich des Hafens von Sydney, während eine Mixschild-TBM den Hafen von Sydney mit einer Überdeckung von bis zu 35 Metern bis zur Hafensohle und einer Wassertiefe von bis zu 40 Metern unterquerte. Für den Bau der Stationskaverne und anderer Tunnelabschnitte waren 13 Roadheader und sieben Rockbolter erforderlich.

Zukunftsweisende Navigations- und Überwachungssysteme

VMT lieferte die Ausrüstung und den Baustellensupport für die TBM, Roadheader und Rockbolter mit verschiedenen, auf die jeweilige Tunnelbauart abgestimmten Navigationssystemen sowie das Segment Documentation System (SDS). Zur Unterstützung der Navigationssysteme wurde die Navigationssoftware TUnIS von VMT eingesetzt inklusive:

  • TUnIS Navigation für jede Doppelschild-TBM
  • TUnIS Navigation für die Einfachschild-TBM
  • TUnIS Navigation für jeden Roadheader
  • TUnIS Navigation für jeden Rockbolter

Zusätzlich zu dieser bewährten Ausrüstung haben wir TUnIS.mono cam eingeführt, ein Werkzeug für Doppelschild-TBMs, das die Position des Frontschilds in 3D im Verhältnis zum Gripperschild bestimmt. Bisher war hierfür ein System mit mehreren Komponenten wie Laser und Neigungssensoren erforderlich. TUnIS.mono cam ersetzt dies durch ein einziges Kamera- und Markierungssystem, was den Platzbedarf und die Komplexität der Installation reduziert. Es ergänzt das laserbasierte Hauptnavigationssystem und bestimmt die Position des Frontschilds anhand der Daten des Gripperschilds. Mit Hilfe der Photogrammetrie werden die Markierungen auf dem Schild mit einer Kamera erfasst, um präzise 3D-Berechnungen zu ermöglichen, die die Navigation der TBM effizienter und benutzerfreundlicher machen.

„Dieses Kamerasystem ist eine sehr große Verbesserung. Es funktioniert auch unter extremen Bedingungen wie starken Vibrationen oder übermäßiger Verrollung des Frontschilds.“

Reto Salvisberg
John Holland CPB Ghella Joint Venture